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Wie gewonnen, so zerronnen

 Patrick und Francess in Nordirlang haben in einer Lotterie 115 Milionen Pfund Sterling gewinnen, können es für sich und ihre Familie bei weitem nicht verbrauchen, zumal sie selbst auch schon im vorgerückten Alter sind.

Da sie den Gewinn als Gabe Gottes sehen, spüren sie, dass mit diesem Gewinn für sie auch eine Aufgabe verbunden ist: Teilen mit Menschen, die Hilfe brauchen . . . und davon gibt es ja genug auf der Welt!

So bekam ich von ihnen eine rührende Mail mit der ganzen Geschichte einschließlich der Berichte und Fotos in der Presse. Sofort dachte ich an unser Projekt in der Partnergemeinde Hamai, von der sie vielleicht gehört hatten, und bewarb mich darum, dass uns mit einem Teil des Lotterie-Gewinns geholfen werden könnte.

Sie haben mit Hilfe ihres Anwalts geprüft und uns - man staune! - 950 000 Pfund Sterling zugesprochen. Kaum zu glauben, oder? Ich erhielt eine genaue Beschreibung, wie ich an das Geld kommen sollte. Transfer von England (trotz der Brexit-Querelen)  nach unserem Hamai-Konto in Kodoa/Tansania bot sich an.

Nun gibt es ja immer wieder Zeitgenossen, die immer ein Haar in der Suppe finden oder finden wollen. Die generelle Anfrage: Ob das am Ende alles stimmt? Leider gibt es das Internet, das mit Hilfe von Google auf viele Fragen Antworten gibt. Und auf die Frage nach Patrick und Francess bekam ich die Antwort: Ja, sie haben gewonnen und verteilen einen Großteil ihres Gewinns. Aber dann die Ernüchterung: Die Mail an mich ist ein jämmerliches Fake. Die Bank in England gibt es wohl, aber die in diesem Fall mir ihr arbeiten, wollen auf irgendeine Weise an mein Geld kommen. Wie weiß ich nicht, weil ich sofort meine Hände aus dem Spiel herausgenommen habe. Könnte sein, dass ich aufgefordert werde, einen nicht geringen Betrag zunächst einzuzahlen als Quellensteuer oder als Ersatz für Arbeits- und Verwaltungsarbeit . . . und dann guckt man in die Röhre!

 

Schade, Schade, Schade . . . es wäre doch so schön gewesen. Nun sitze ich wieder auf dem Boden der Tatsachen und kann nur noch träumen.

 

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